So wirken Gesichtsmasken auf jüngere Kinder

Wie wirken Gesichtsmasken auf jüngere Kinder in Zeiten von Corona? Das fragen sich derzeit sowohl Eltern als auch Pädagogen.

Ob selbstgemachte Gesichtsmasken aus Stoff, Wegwerf-Masken aus Vlies oder hochschützende FFP- Masken – auf jüngere Kinder können selbst die unauffälligsten Masken beunruhigend und gar beängstigend wirken.

Warum ist das so? Die Fähigkeit, Gesichter zu erkennen und zu lesen, ist bei kleinen Kindern viel schwächer ausgeprägt ist als im Jugendalter. Ab etwa sechs Jahren beginnen Kinder, diese Fähigkeiten zu entwickeln, aber erst mit etwa 14 Jahren können Sie auf demselben Niveau wie Erwachsene Gesichter erkennen.

In den USA haben sich bereits einige Ärzte zum Umgang mit Kindern und Corona-Virus-Masken gegenüber der New York Times geäußert.

Kang Lee ist Professor für angewandte Psychologie und menschliche Entwicklung an der Universität von Toronto. Er untersucht die Entwicklung von Gesichtserkennungsfähigkeiten bei Kindern.

Als Erwachsene, so Dr. Lee, betrachteten wir die Gesichter als Ganzes: "Wenn Sie eine Maske tragen, kann ich Sie immer noch erkennen. Obwohl die Hälfte Ihres Gesichts bedeckt ist, kann ich immer noch die Struktur Ihres Gesichts erkennen." Kleine Kinder könnten das noch nicht.

Sie müssten erst lernen, Informationen von Gesichtern auszuwerten. Angefangen vom Alter des Menschen über die Emotionen, die jemand empfindet, bis hin zur allgemeinen Frage der Anerkennung und Identität. All diese Wahrnehmungsfähigkeiten entwickelten und verbesserten sich erst im Lauf der Kindheit. Deswegen könne es verwirrend und beängstigend für Kinder sein, keine Informationen von Menschen mit durch Corona-Masken verdeckten Gesichtern zu bekommen.

Wie kann man Kinder an Gesichtsmasken gewöhnen?

 Wie sollen Eltern jetzt mit Ihren Kindern umgehen, die jetzt in Gegenwart ihrer Kinder Masken tragen? Und die auch die Kinder zum Tragen von Masken bewegen wollen.

Hierzu gibt es ein paar praktische Tipps der US-Experten.

Catherine J. Mondloch, Professorin für Psychologie und Leiterin des Gesichtswahrnehmungslabors an der Brock University in Ontario rät: „Ziehen Sie die Masken an und wieder aus, damit das Kind sieht, dass immer noch Papa ist, der hinter der Maske steckt.“ 

Dr. Christopher Willard, ein Psychologe in Cambridge, Massachusetts hat folgende Lösung für Eltern:  „Wählen Sie lustige Stoffe aus, lassen Sie Kinder sie für sich und ihre Eltern entwerfen, machen Sie daraus eine Bastelaktivität und auch ein Spiel. Üben Sie, sie an- und auszuziehen und sie zum Spaß im Haus zu tragen, aber auch auszuziehen. Versuchen Sie, die Mimik des anderen mit nur den Augen zu lesen, während eine Maske aufgesetzt ist", schlägt er vor.

Noch ein dritter US-Experte Dr. Harold Koplewicz, der Präsident des Child Mind Institute, sagt:

„Es ist wichtig, Kindern zu erklären, dass Menschen Masken tragen, um anderen zu helfen - ansonsten nehmen sie an, dass sie gefährlich sind. " Kinder sollten das Maskentragen als einen Akt sozialer Verantwortung betrachten. Es könne hilfreich sein, es mit Händewaschen zu vergleichen.

„Händewaschen als etwas, das Sie tun, um sich selbst zu schützen, aber auch um andere zu schützen.“

Gesichtsmasken für Kinder aus klinischer Baumwolle

Stoffmasken werden wahrscheinlich noch lange Teil unseres Alltags bleiben. Die Mund-Nasen-Schutze können Tröpfchen beim Sprechen, Husten oder Niesen abwehren.  Außerdem könnten solche Masken dazu beitragen, dass sich Kinder nicht unterwegs mit den Fingern ins Gesicht fassen und es somit nicht zu Schmierinfektionen kommt.

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